Wie entsaftet man Äpfel?

Wie entsaftet man Äpfel? Bildquelle: © pixabay.com

Äpfel zählen in Mitteleuropa zu den am häufigsten vorkommenden Früchten und zeigen sich in einer großen Vielfalt und den verschiedensten Geschmacksrichtungen.

Apfelsaft kann im Prinzip aus jedem sogenannten Kulturapfel (Malus domestica) gewonnen werden, jedoch eignen sich die als Mostapfel bezeichneten Sorten hierfür am besten, da sich diese durch einen hohen Anteil an Gerbstoffen auszeichnen. Die in den Äpfeln vorhandenen Gerbstoffe erleichtern durch ihre verschiedenen Funktionen wie die Denaturierung biologisch aktiver Proteine die Haltbarmachung von Apfelsaft oder Apfelwein.

Der hohe Anteil an Gerbstoffen oder Gerbsäuren verleiht den Mostäpfeln einen entsprechend säuerlichen und fruchtigen Geschmack. Darum sind sie als Tafelobst zum direkten Verzehr weniger geeignet, wobei dies natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.

Welche Mostapfelsorten gibt es?

Die Anzahl verschiedener Mostäpfel, die zur Entsaftung geeignet sind, ist in Deutschland recht hoch, wobei sich die Anbauflächen der verschiedenen Sorten auf ganz Deutschland verteilen. Nachfolgend eine kleine Liste von Mostäpfeln, die sich sehr gut zum Entsaften und Keltern eignen:

  • Bittenfelder
  • Börtlinger Weinapfel
  • Ehrbachhofer
  • Engelsberger
  • Gehrers Rambour
  • Hauxapfel
  • Himbacher Grüner
  • Purpurroter Cousinot
  • Roter Trierer Weinapfel
  • Schneiderapfel

Einige der hier aufgeführten Sorten benötigen eine Nachreifungszeit, so wie beispielsweise der letztgenannte Schneiderapfel, dessen Fruchtgeschmack erst in den Monaten Januar bis März am besten zum Tragen kommt, also einige Zeit nach der Herbstlese.

Die Vorbereitung zum Apfel entsaften

Die Äpfel sollten vor der Entsaftung gründlich in klarem Wasser gewaschen werden, um Anhaftungen und Rückstände wie Pestizide an der Schale zu entfernen. Genauso sollten eventuell noch vorhandene Blätter ausgelesen werden. Die oft an den Äpfeln verbliebenen Stiele hingegen können dran bleiben. Sie besitzen keine Auswirkung auf den Geschmack des Fruchtsaftes. Sichtbare faule Stellen am Apfel sollten gleichermaßen ausgeschnitten werden, vor allem dann, wenn der Apfelsaft nicht sofort getrunken wird.

Wer wirklich gute Ergebnisse bei der Entsaftung erzielen möchte, sollte sich die Mühe machen, die Äpfel vor dem Einbringen in den Entsafter zu zerkleinern. Selbst in den großen Keltereien für Apfelsaft und Apfelwein werden die Früchte vor der Pressung zerkleinert. Wer sich nun nicht mit dem Messer hinstellen will und jeden Apfel einzeln zerteilen möchte, kann bei kleineren Mengen den Haushaltsmixer verwenden. Je größer die Oberfläche eines Apfels wird, also je kleiner dieser gehäckselt ist, desto größer ist die Saftausbeute. Das Zerkleinern besitzt gerade bei Entsaftern für den Hausgebrauch zudem den Vorteil, dass das jeweilige Küchengerät weniger stark beansprucht wird.

Mechanisch oder elektrisch entsaften?

Haushaltsübliche elektrische Entsafter sind in der Regel nur auf geringere Mengen ausgelegt. Da aber Äpfel gerade in der Erntezeit sehr günstig sind, kann sich die Pressung größerer Mengen durchaus lohnen, um sich einen Vorrat an Apfelsaft zuzulegen, bei dem die Gewissheit besteht, dass dieser rein biologisch hergestellt wurde. Mithilfe mechanischer, handbetriebener Obstpressen, die für den Hausgebrauch Volumen von 6 bis 30 Liter aufweisen, lassen sich auch große Mengen an Äpfeln pressen beziehungsweise entsaften.

Frisch gepresster Apfelsaft lässt sich übrigens durch kurzes Erhitzen auf Temperaturen unter 100 Grad sehr einfach pasteurisieren, um ihn haltbar zu machen.